Stifterbrief Nr. 8
Dresden, im April 2010
„Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.“ (1.Pt 4,10)
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leser,
mit diesem Bibelwort aus dem 1. Petrusbrief grüßen wir Sie ganz herzlich zu Beginn des 6. Jahres des Bestehens unserer Stiftung, die am 17. März 2005 vom Regierungspräsidium Dresden anerkannt und im Stiftungsverzeichnis registriert wurde. Wie Sie unserer Internetseite entnehmen können, sind wir mit dem Kapitalstock inzwischen bei 330.000 € angekommen, worüber wir uns sehr freuen und wofür wir allen Stiftern von ganzem Herzen Dank sagen.
Wir haben aber auch noch eine gehörige Wegstrecke vor uns bis zu unserem Ziel (600.000 €), das gesetzt ist, um aus den Erträgen des Stiftungskapitals 25% der Pfarrstelle als Eigenanteil finanzieren zu können. Nur mit einer vollen Pfarrstelle lässt sich die Eigenständigkeit unserer Kirchgemeinde erhalten und nur zu einer vollen Pfarrstelle kann auch eine eigene Kantorenstelle und eine katechetische Anstellung zugeordnet werden. Im Rundfunk-Gottesdienst (MDR) unserer Gemeinde am Sonntag, dem 28. Februar 2010, drückte dies Herr Pfarrer Selunka mit Blick auf unsere Stiftung so aus: „Wir möchten, dass die Kirche nahe bei den Menschen bleibt und die Menschen nahe bei der Kirche.“
Die Konsequenzen von Zusammenlegungen können wir alle schon jetzt in anderen Regionen der Landeskirche Sachsens erkennen: Hat ein Pfarrer mehrere / viele Gemeinden zu betreuen, kann er naturgemäß seinen eigentlichen Aufgaben als „Hirt seiner Herde“ vor Ort und in der Nähe seiner Gemeindeglieder nicht mehr nachkommen. Viele Erwartungen innerhalb der Gemeinde müssen zwangsläufig enttäuscht werden, die Verkündigung, die Kirchenmusik und das Gemeindeleben insgesamt betreffend. Unsere Gemeinde hat dies rechtzeitig erkannt und in Eigenverantwortung gehandelt, um dem beschriebenen Trend in ihrem Bereich entgegenzuwirken. Dass Sie als Stifter hierbei einen wichtigen Beitrag leisten, ist von hohem Wert, um die lebendige Gemeindearbeit unserer Kirchgemeinde zu erhalten und die Verkündigung, die Seelsorge und unsere christliche Gemeinschaft auch in Zukunft nachhaltig zu unterstützen.
Das Landeskirchenamt Sachsen wird im Jahr 2014 eine Neubewertung der Pfarrstellen durchführen. Umso bedeutsamer ist es, dass wir das oben erwähnte Stiftungsziel bis dahin erreichen, um dann von dieser Aktion des LKA unabhängig zu sein! Die Erhaltung von Pfarrstellen durch Mittel aus Stiftungen wird dabei von Vertretern des LKA anerkennend gewürdigt. Betrachtet man den Verlauf der Zustiftungen über die Jahre, so stellt man fest, dass erfreulicherweise eine Kontinuität bis zum heutigen Zeitpunkt gegeben ist. Das stimmt uns zuversichtlich hinsichtlich der Erreichung dieses Ziels. Ein hoffnungsvolles Zeichen ist auch, dass unsere Kirchgemeinde stetig wächst und inzwischen fast 1700 Gemeindeglieder zählt. Das heißt aber dennoch, dass wir dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren dürfen und auch darüber nachdenken sollten, wie wir weiterhin die Stetigkeit des Kapitalstockwachstums absichern können.
Vielleicht können Sie auch in Ihrem Umfeld neue Stifter gewinnen oder Sie haben weitere Ideen fürs Zustiften. Dann wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mit uns darüber sprechen würden. Vielleicht sind auch Gewerbetreibende bereit, einen Beitrag zu leisten. Alle sollten auch wissen, dass wir Stiftern, die 1000 € und mehr gestiftet haben, als sichtbaren Dank persönlich eine Stifter-Urkunde überreichen.
Im 2. Stifterbrief schrieben wir u. a.: „Wer an seinen Nachlass denkt und an einen dauerhaften segensreichen Zweck, der wird in der Stiftung eine Möglichkeit entdecken, bleibend für das Schicksal unserer Gemeinde Gutes gewirkt zu haben.“ Während der letzten Stifter-Versammlung im November informierte uns deshalb Rechtsanwalt Franz-Georg Lauck, Fachanwalt für Erbrecht, zum Thema „Vererben oder Stiften: Anstiftung zur Verantwortung“ über die Notwendigkeiten und Möglichkeiten, jetzt Vorsorge zu treffen in Sachen Erbrecht, Stiften und Spenden.
Im genannten Stifterbrief informierten wir auch darüber – und hier wollen wir einmal daran erinnern –, dass Menschen anlässlich eines besonderen Jubiläums inmitten ihres Lebens Gott danken möchten und anstelle von Geschenken Spenden für die Stiftung erbitten. Außerdem haben Familien beim Abschied von einem geliebten Menschen anstelle von Blumen um Spenden für die Stiftung gebeten mit dem Gedanken, damit etwas für den Dienst der Verkündigung zu tun.
Lebenssinn wird mir geschenkt und zugesagt von Gott. Erfahren kann ich ihn am wirksamsten in unserer christlichen Gemeinschaft. Dass dies so bleiben möge, darum bitten wir Gott. Was wir dazu beitragen können, das sollten wir tun. „Was du bist, ist Gottes Geschenk für dich. Was du daraus machst, ist dein Geschenk für Gott.“ (Anthony Dalla Villa)
Schon jetzt informieren wir Sie als Stifter und Interessierte über den Termin der diesjährigen Stifterversammlung:
Sonntag, 7. November 2010, 17.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Loschwitz
(Grundstraße 36).
Mit herzlichem Dank an Sie verbinden wir wie immer unsere Bitte:
Gehen Sie weiter mit uns auf diesem Weg!
Vorstand der Stiftung Kirchgemeinde Loschwitz
Rainer Staudt
Paul-Gerhard Weber
Dr. Klaus Wachler