Stifterbrief Nr. 10
Dresden, im September 2012
Pfarrer Markus Deckert ist am 13. Sonntag nach Trinitatis, am 2. September 2012, in sein Amt als neuer Pfarrer der Kirchgemeinde Loschwitz eingeführt worden. An dieser Stelle danken wir Pfarrer Christian Haustein von der Johanneskirchgemeinde Dresden ganz sehr für seine engagierte einjährige Vakanzvertretung und Führung der Amtsgeschäfte in der Kirchgemeinde Loschwitz nach der Verabschiedung von Pfarrer Dietmar Selunka in den Ruhestand.
Liebe Stifterinnen und Stifter, liebe Schwestern und Brüder, sehr geehrte Damen und Herren,
nun ist endlich unser neuer Pfarrer da. Wir hoffen und wünschen, dass sich Pfarrer Deckert und seine Familie schnell in Loschwitz einleben, die Kirchgemeinde und ihr Pfarrer mit Familie sich einander nahe kommen und wir gemeinsam – auch in schwierigen Zeiten – unsere Kräfte zum Wachsen und Gedeihen der Kirchgemeinde Loschwitz einsetzen werden.
Die Stiftung konnte bei der Neubesetzung der Pfarrstelle Kirchgemeinde Loschwitz mit wirksam werden. Bei der letzten Strukturreform 2004 der Landeskirche Sachsens wurde die Pfarrstelle der Kirchgemeinde Loschwitz um 25 % gekürzt. Die Loschwitzer Kirchgemeinde setzte zu diesem Zeitpunkt ihre Initiative dagegen: Sie gründete eine Stiftung, durch die nun eine volle Pfarrstelle für Loschwitz erhalten werden kann und zukünftig auch die anderen Stellen für die Mitarbeiter im Verkündigungsdienst wie bisher abgesichert werden sollen. Damit legte die Gemeinde selbst ihr eigenes Fundament.
Strukturreform der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens ab 2014
In diesem Jahr soll nun die Strukturanpassung ab 2014 beschlossen werden. Und wieder sollten dabei Stellenkürzungen unsere Kirchgemeinde betreffen: Aus der B-Kantorenstelle der Loschwitzer Kirchgemeinde sollte eine gemeinsame Kantorenstelle für Loschwitz und Hosterwitz geschaffen werden. Dagegen haben sich die Kirchenvorstände von Loschwitz und Hosterwitz gewehrt und dem Strukturausschuss der Kirchenbezirkssynode Dresden-Mitte gegenüber wiederholt deutlich ihre Eigenständigkeit erklärt und in einem Gemeinsamen Beschluss folgenden Widerspruch angemeldet:
„Die 70 % B-Kantorenstelle bleibt in der bisherigen Form erhalten. Daran anknüpfend verpflichtet sich die Kirchgemeinde Loschwitz, ab 2014 jährlich einen Solidarbeitrag (der nicht aus den Erträgen der Stiftung kommen darf) für die Kirchenmusik an die Kirchgemeinde Hosterwitz abzuführen. Auch der Kirchenvorstand der Kirchgemeinde Hosterwitz versteht, dass die Loschwitzer Kantorenstelle unteilbar ist.“. Die Kirchenmusik hat in Loschwitz einen hohen Stellenwert. In Loschwitz gibt es eine lebendige „singende Gemeinde“, wo an jedem Sonntag Sakramentsgottesdienst gehalten wird und an jedem Sonntag Kirchenmusik in großer Vielfalt erklingt. Fast 10 % der Gemeindeglieder bringen sich musikalisch aktiv ein. Dass das auch in Zukunft so bleibt, dafür will sich die Stiftung Kirchgemeinde Loschwitz einsetzen, und dafür benötigen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung mit vielen kleinen und großen Zustiftungen.
Auszüge aus dem Vortrag von Frank Richter zur Stifterversammlung 2011 – zur Problematik der Kirche und ihrer Zukunft
Die Kirche muss sich um ihre Zukunft grundsätzlich keine Sorgen machen, wenn sie ernst nimmt, was in der Bibel steht – in dem Buch, das man auch als Stiftungsurkunde der Kirche bezeichnen könnte.
Theologisch betrachtet ist die Kirche eine Übergangslösung. Für die Zeit der Abwesenheit der Person ihres Herrn ist sie beauftragt, die Sache ihres Herrn zu verwalten und zu betreiben. Am Tag der Wiederkunft ihres Herrn, an dem er das Reich Gottes endgültig aufrichtet, endet die Existenzberechtigung und Existenznotwendigkeit der Kirche.
Je mehr die Kirche dem Willen ihres Stifters treu bleibt, je mehr sie daran glaubt, dass er sie für die Zukunft mit ausreichend Schwungmasse ausgestattet hat, desto mehr wächst ihr die Kraft zu, Gegenwart und Zukunft zu gestalten.
Zur realistischen Wahrnehmung der eigenen Situation gehört auch immer, den eigenen Platz im Ganzen zu erkennen und für das eigene Handeln das rechte Maß zu finden. Je deutlicher wir erkennen, dass wir für das Wohl und Weh des Ganzen nicht verantwortlich sind, desto freier und unbeschwerter übernehmen wir für eben jenen Teil des Ganzen Verantwortung, für den wir verantwortlich sind. Es ist klug, das Ganze dabei nicht aus dem Auge zu verlieren.
„Dass letztendlich das Ganze (die Sparzwänge der Kirche) ein geistliches Problem ist, das sollte uns allen deutlich sein. Begründete Ermutigung ist uns allen notwendig, nicht in unbegründetem Zweckoptimismus, sondern im Vertrauen auf Gottes Geist, der seit je Kirche und Gemeinde gebaut hat.“ (Zitat Wolfram Steude)
Schon jetzt wollen wir Sie als Stifter und Interessierte über den Termin der diesjährigen Stifterversammlung informieren:
Sonntag, 4. November 2012, 17.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Loschwitz
(Grundstraße 36).
Mit dem herzlichen Dank an Sie verbinden wir wie immer unsere Bitte:
Gehen Sie weiter mit uns auf diesem Weg!
Vorstand der Stiftung Kirchgemeinde Loschwitz
Rainer Staudt
Paul-Gerhard Weber
Dr. Klaus Wachler