Stifterbrief Nr. 17
Oktober 2019
Der Gott aller Gnade, der euch zu seiner ewigen
Herrlichkeit in Christus Jesus berufen hat, der wird
euch, die ihr eine kurze Zeit leiden müsst,
aufrichten, stärken, kräftigen und auf einen festen
Grund stellen.
(1 Petrus 5, 10; Predigttext am 29.09.2019, 15.Sonntag nach Trinitatis, Michaelis)
Liebe Stifterinnen und Stifter, liebe Gemeindeglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
in diesen Herbsttagen gedenken wir als
Gemeinde des Wiederaufbaus unserer Kirche vor 25 Jahren. Am 2. Oktober 1994
weihte in einem feierlichen Gottesdienst der damalige Landesbischof Volker
Kress die Kirche wieder ein, so dass sie nach einem fast 50jährigen Dasein als
Ruine wieder der lebendige
Versammlungsort der Gemeinde unter Gottes Wort und Sakrament sein konnte.
Wer damals dabei war, wird sich vieler einmaliger Ereignisse im Zusammenhang
des Wiederaufbaus erinnern. Innerhalb des Jahres 1994 erwarben z.B. mehrere
Hundert Menschen aus nah und fern Fußbodenplatten im Wert von je 120 DM. Jede
und jeder Spender wurde in einer Liste und in einem großen Grundriss des
Kirchenfußbodens festgehalten.
So konnten wir im Laufe dieses Jahres für den Sonntag Michaelis am 29.
September 2019 alle uns bekannten Spender einladen, sich im Rahmen einer
Andacht auf ihre Platte zu stellen und in Dankbarkeit jenes großen
Wiederaufbaugeschehens zu gedenken. Mehrere hundert Menschen waren gekommen,
und wir erlebten erneut eine Verbundenheit, die uns alle ermutigt und mit
großer Freude erfüllt hat.
Mit dem Wort aus dem 1. Petrusbrief wurde uns
wieder der letzte und tiefste Grund unseres Lebens vor Augen gestellt: Gott ist
es, der uns aufrichtet, uns stärkt und kräftigt.
Das galt am Anfang des 2. Jahrhunderts, zur Zeit des Petrusbriefes, das galt auch
für die Jahre am Ende der DDR, als die friedliche Revolution einen Wandel
herbeiführte, der zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten führte und
ein System beendete, in dem alle persönlichen, gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Perspektiven aufgebraucht waren. Diesem singulären Ereignis
eines friedlichen Wandels verdanken wir auch den Wiederaufbau unserer Kirche.
Aus der Distanz von 30 Jahren erkennen wir nun Zusammenhänge, die sich als eine
einzige große Fügung verstehen lassen.
Und diese Einsicht lässt sich in gewisser
Weise auch fortschreiben, wenn wir sehen, wie wichtig die Gründung der Stiftung
im Jahre 2004 gewesen ist.
Seit dieser Zeit tragen Sie, liebe Stifterinnen und Stifter, entscheidend mit
dazu bei, dass Verkündigung und seelsorgerliche Arbeit in unserer Gemeinde
verlässlich weitergeführt werden können. Das Gotteshaus bleibt erfüllt von
einer lebendigen Gemeinde, wie wir sie in diesen zurückliegenden Tagen so
eindrucksvoll in festlichen Gottesdiensten, einem wunderbaren Konzert und einem
Erinnerungsnachmittag wieder erleben konnten.
In der Stiftung sind Perspektiven verankert,
die uns sehr hoffnungsvoll stimmen. Denn was auch seitens der Landeskirche beschlossen
wird – das Potential der Stiftung ist unantastbar. Auch wenn sich im Blick auf
die kirchenmusikalische und die gemeindepädagogische Arbeit neue
Herausforderungen abzeichnen – da hier große Kürzungen bei den finanziellen
Zuwendungen seitens der Landeskirche bevorstehen-, die Gemeinde ist dabei,
neben der Stiftung auch noch eine ganz gezielte Unterstützung für die
Kirchenmusik zu ermöglichen. Seit dem 2. Oktober 2019 ist ein „Förderkreis
Kirchenmusik“ ins Leben gerufen worden. Hier können alle Menschen, denen die
Musik besonders am Herzen liegt, gezielt helfen.
Dass wir in einer Zeit leben, die sich schneller denn je verändert, spürt ein
jeder. Altbischof Kress sprach in seiner kurzen Rede im Gottesdienst am 6.
Oktober davon, dass das Ansehen der Kirche in der Gesellschaft gelitten habe
und es darauf ankäme, durch lebendige Gemeinden ein gutes Zeugnis des
Evangeliums zu geben. Hier dürfen wir uns sehr angesprochen fühlen. In den
großen Strukturveränderungen, die die Kirchen in ganz Deutschland eingeleitet
haben, ist aber viel Kraft und Energie verbraucht worden. In der
Selbstbeschäftigung liegt auch immer eine Selbstlähmung. Die Frage „Sind wir
noch auf dem richtigen Weg?“ muss deshalb immer wieder gestellt werden.
Wir freuen uns, dass wir unter diesem Thema den Leiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Herrn Dr. Roland Löffler, für einen Vortrag auf unserer
Stifterversammlung am 10. November 2019, 17:00 Uhr
im Kirchgemeindehaus, Grundstraße 36
gewinnen konnten. Hierzu laden wir Sie nun ganz
herzlich ein!
Neben dem Vortrag wird die Stiftung Rechenschaft über ihre Arbeit geben und es
wird ausreichend Gelegenheit sein zu Gespräch und Austausch bei dem sich
anschließenden so schönen „Stifter“-
Büfett.
Der Vorstand hat mit dem Stiftungsbeirat beschlossen, für ältere Gemeindeglieder auf Wunsch einen Fahrdienst zur Abholung bereitzustellen. Bitte teilen Sie bis zum 7.11.2019 bei Ihrer Anmeldung in der Pfarramtskanzlei oder bei Herrn Weber (Tel. 0351-2687915) mit, ob Sie mit dem Auto abgeholt und nach der Veranstaltung auch wieder nach Hause gebracht werden wollen.
Mit einem herzlichen Dank an Sie: Bleiben Sie als Stifterin und Stifter den Zielen unserer Stiftung verbunden und gehen Sie auch weiterhin mit uns auf diesem Weg. Gott befohlen!
Vorstand der Stiftung Kirchgemeinde Loschwitz
Dietmar Selunka Rainer Staudt Paul-Gerhard Weber
Informationen zur Loschwitzer Kirchgemeinde www.loschwitzer-kirche.de Zur Stiftung: www.stiftung-loschwitz.de Konto der Stiftung: LKG Sachsen-Bank für Kirche und Diakonie BIC od. SWIFT-Code: GENODED1DKD IBAN: DE54 3506 0190 1625 5900 23 |