Stifterbrief Nr. 7

Dresden, im Mai 2009

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leser,

Mit Freude und Dankbarkeit blicken wir auf das 300-jährige Kirchweihjubiläum in unserer Gemeinde im vergangenen Jahr zurück. Die kleine Broschüre zum 300-jährigen Kirchweihjubiläum hält die Bilder von gelebter Gemeinschaft in unserer Gemeinde fest.

Durch die Großzügigkeit vieler Spender konnten wir den Kapitalstock unserer Stiftung weiter erhöhen, haben aber das hochgesteckte Ziel 300.000 € anlässlich des 300-jährigen Kirchweihjubiläums 2008 nicht erreichen können. Dafür fehlen noch 25.000 €. Wir freuen uns aber über die Zustiftungen 2008 und werden 2009 versuchen, durch gezielte Aktivitäten noch mehr Personen als Zustifter zu gewinnen. 2009 erinnern wir uns an die friedliche Revolution vor 20 Jahren, wodurch auch der Wiederaufbau unserer Kirche möglich wurde. Unser Ziel sollte in diesem Jahr bei 350.000 € liegen.

Geldanlagen in Krisenzeiten
Schadet die Finanzkrise der Stiftung? Die Frage, ob die Spenden für die Stiftung gut angelegt sind, bewegt viele. Die Nachrichten, welche wir täglich zur Kenntnis nehmen müssen, sorgen allgemein für Verunsicherung. Aber nirgendwo ist Vermögen besser und sicherer angelegt als in einer Stiftung. Die nachhaltige Ausrichtung dieser Rechtsform bewirkt eine weitgehende Unabhängigkeit von zyklischen Schwankungen und Verwerfungen der Finanzmärkte.

Auf der letzten Stifterversammlung im November 2008 haben wir über die Sicherheit von Anlagen bei der Landeskirchlichen Kreditgenossenschaft diskutiert. Oberste Prämissen sind planbare Erträge und der Substanzerhalt des Stiftungskapitals. Für die Kursentwicklung einer bestimmten Geldanlage sind die Marktzins-Veränderungen, die Restlaufzeit und die Bonität der Bank wichtig. Die Einlagen der LKG werden durch den Einlagensicherungsfond der Raiffeisenbank gestützt. Wichtig ist dabei auch noch, dass keine Geldanlage bei temporären Kursverlusten vorzeitig aufgelöst wird. Wenn eine Bank nicht in Konkurs geht, sind festverzinsliche Anlagen sicher. Das Stiftungskapital ist nicht in Aktien angelegt.

Wie leben andere Gemeinden?
Ein interessantes Beispiel aus Amerika präsentierte uns Frau Dr. Knebel als sie auf unserer zweiten Stifterversammlung von einem ¾ jährigen Aufenthalt in einer evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde in Houston/Texas berichtete. Ihr Mann, Sebastian Knebel, war dort in dieser Zeit als Gast-Organist tätig. Zu der Gemeinde gehören ca. 800 Mitglieder. Das Zentrum des Gemeindelebens ist der Gottesdienst nach altlutherischer Art (Predigt und Liturgie). An jedem Wochenende finden 3 Gottesdienste statt, die von allen Gemeindemitgliedern besucht werden.

Bei der Ausgestaltung der Gottesdienste werden im Laufe eines Jahres alle Gemeindemitglieder beteiligt. Einmal in der Woche finden an einem Nachmittag und Abend zur gleichen Zeit für alle Altersgruppen die verschieden Gemeindeveranstaltungen statt, welche mit einem gemeinsamen Essen begonnen werden.

Die Gemeinde bekommt keine finanzielle Unterstützung von einer Landeskirche. Sie finanziert sich selbst durch Spenden. Das Jahresbudget beträgt 1,5 Mio $. Davon können 20 Mitarbeiter voll- und teilbeschäftigt oder auf Honorarbasis bezahlt werden.

Unsere Stiftung
In Deutschland bekommen wir durch das Kirchensteuergesetz finanzielle Unterstützung von der jeweiligen Landeskirche, die zusammen mit dem Kirchgeld einen Teil der Gemeindekosten abdeckt.

Sollten wir in Loschwitz nicht in der Lage sein, den fehlenden Teil durch individuelle Eigenfinanzierung aufzubringen? Um dies zu erreichen und auch für nachfolgende Generationen abzusichern, wurde unsere Stiftung gegründet.

Wir sind zuversichtlich, dass unser Stiftungskapital durch Ihre Mithilfe und weitere Zustiftungen kontinuierlich wächst, damit kirchliches Gemeindeleben in Loschwitz auch zukünftig gedeihen kann. Auch mit kleinen regelmäßigen Spenden für die Stiftung unterstützen Sie dieses wichtige Anliegen.

Wir können uns glücklich schätzen, wieder eine wachsende Gemeinde zu sein, in der es viele Talente gibt, die unser Gemeindeleben immer neu bereichern können. Auch Ihr Einsatz für die Gemeinschaft ist gefragt. Wenn Sie Vorschläge haben für Änderungen / Ergänzungen an bestehenden Gemeinde-Veranstaltungen oder neuen Gottesdienstformen und wenn Sie sich gern selbst einbringen und engagieren möchten, teilen Sie uns das bitte mit. Solche Informationen bzw. Bereitschaften sollten nicht im Stillen „schlummern“ sondern genutzt werden, um unser Gemeindeleben weiter zu bereichern. Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar.

Schon jetzt laden wir Sie als Stifter und alle Interessierten zu unserer diesjährigen Stifterversammlung ein:
Sonntag, 15. November 2009, 17.00 Uhr
im Kirchgemeindehaus Loschwitz (Grundstraße 36)

Mit herzlichem Dank an Sie verbinden wir die Bitte: Gehen Sie weiter mit uns auf diesem Weg!

Vorstand der Stiftung Kirchgemeinde Loschwitz
Rainer Staudt
Paul-Gerhard Weber
Dr. Klaus Wachler