Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern,
singt und spielt dem Herrn in euren Herzen. (Epheser 5,19) Liebe Stifterinnen und Stifter, liebe Gemeindeglieder, sehr geehrte Damen und Herren, Dankbar dürfen wir auf eine 40-jährige Dienstzeit unserer Kantorin Marianne Kunze in Loschwitz zurückblicken. Keiner ihrer Vorgänger war in der Kirchgemeinde Loschwitz länger für die "musica sacra" zuständig als sie. Marianne Kunze leitet hier die Kantorei, die Kurrende, die Vorkurrende, den Jugendchor und dazu mehrere Flötenkreise. Diese alle sind in den Gottesdiensten der Loschwitzer Kirche zu hören, für deren musikalische Ausgestaltung sie Verantwortung trägt. Einige von uns haben von der Vorkurrende bis zur Kantorei in fast allen Gruppen mitgewirkt und den reichhaltigen Schatz an Kirchenmusik bei ihr kennengelernt. Martin Luther sagte einmal in seinen Tischreden: "Die Musik habe
ich allzeit lieb gehabt. Wer diese Kunst kann, der ist von guter Art und
zu allem geschickt. Man muss die Musik unbedingt in den Schulen halten.
Ein Schulmeister muss singen können, sonst sehe ich ihn nicht an."
Heute wird leider nur noch wenig in den Schulen gesungen. Gemeinsames
Singen hört man heute noch in Gotteshäusern oder gelegentlich
bei Sportveranstaltungen. Wir sind in Loschwitz eine singende und musizierende
Gemeinde. Es würde uns an vielem fehlen, wenn wir nicht in unserem
Gotteshaus zum gemeinsamen Singen und Musizieren zusammenkämen. Gott
hat uns Musik und Gesang gegeben, damit wir das ausdrücken können,
was in unserem Herzen ist. Der Gesang ermuntert uns, gemeinsam im Glauben
weiterzugehen. Wolfram Steude schrieb dazu in der Festschrift zum Gemeindejubiläum
2004: "Reiche Kirchenmusik um der Musik willen hat für die Gemeinde
keinen Wert, fällt einem säkularen Kunstbetrieb zum Opfer, der
kein geistliches Fundament hat. Aber eine singende Gemeinde wird immer
das Lob Gottes, einfach oder kunstvoll, lebendig vollziehen und wird darin
nicht genug tun können." Wir werden in den nächsten Jahren in unserer Gemeinde Umbrüche
erleben, die auch mit Struktur- und Stellenplänen in der Sächsischen
Landeskirche im Zusammenhang stehen. Die nächste Strukturreform ab
2018 steht uns bevor und es wird in den Gemeinden über ein Visionspapier
"Auf dem Weg-Vision für 2025" der Kirchenbezirkssynoden
Dresden-Mitte und Dresden-Nord diskutiert. Der Reichtum kirchenmusikalischer
Verkündigung war und ist identitätsstiftend für die Kirchgemeinde
Loschwitz und muss in der Nachfolge über das Jahr 2025 hinaus erhalten
bleiben. Das erfordert Stellenbesetzungen im Verkündigungsdienst
der Kirchgemeinde in ausreichendem Umfang. Gute musikalische Arbeit mit
den verschiedenen Gruppen, die wir in Loschwitz alle erhalten möchten,
braucht professionelle Ausbildung. Zu unserer Stifterversammlung am 6. November 2016, 17:00 Uhr, laden wir Sie wieder ganz herzlich ein. Im Kirchgemeindehaus, Grundstraße 36, ist Gelegenheit zu Begegnung und Information. Der Vorstand der Stiftung gibt Rechenschaft zum vergangenen Jahr. Wir haben die Freude, den früheren Rektor der Dresdner Hochschule für Kirchenmusik, Prof. Dr. Dr. h. c. Christfried Brödel, für den Gastvortrag Chancen der Musik in einer zerrissenen Welt begrüßen und nach dem Vortrag mit ihm reden zu können.
Die Musik könnte viel dazu beitragen, dass das Leben in einer globalisierten
Welt wieder friedlicher wird und lebenswert bleibt. Mit einem herzlichen Dank an Sie: Bleiben Sie als Stifterin und Stifter
den Zielen unserer Stiftung verbunden und gehen Sie auch weiterhin mit
uns auf diesem Weg. Gott befohlen! Vorstand der Stiftung Kirchgemeinde Loschwitz Dietmar Selunka Dresden, im Oktober 2016 |